♫♪ Keep calm and rock on.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Die alte Hölle ~ Prolog: Von Hai-ligen und demenzkranken Hellsehern

Einen schönen ersten Dezember wünsche ich euch. In Weihnachtsstimmung bin ich wie immer nicht, aber das kennt man ja schon von mir. Stattdessen gibt's heute aber was anderes zu feiern: nämlich den zweiten Geburtstag meines Blogs. :D Ich hätte nicht gedacht, dass ich den so lange durchhalte, und zwischendurch war ich ja auch ziemlich inaktiv. Jetzt bin ich aber ganz froh, dass ich wieder etwas aktiver bin. Beschenkt hab ich mich selbst auch schon: nicht direkt zum Bloggeburtstag, aber man muss sich ja mal was gönnen, ne? Also kriege ich heute eine neue Kommode geliefert, treffe mich nachher mit einer Freundin und probiere endlich den Amaretto-Kakao vom Weihnachtsmarkt (oder den Bratapfelpunsch ... hmmmm, Glühwein) und kaufe mir, sofern ich den finde, eine Flasche Vinho Verde, weil Vinho verde einfach toll ist. Und in der Zwischenzeit "beglücke" ich euch mit einem ... nun, interessanten Machwerk. Ich habe es ja schon angekündigt, und ich mag es einfach zu gerne, mich selbst zu verarschen. Nun denn ... viel Spaß damit. Ich hafte nicht für eventuelle Hirnschäden und Ohrwürmer.

~~~

Dunkelheit umfing mich. Undurchdringbare Dunkelheit, fast so, als wäre ich körperlos, gefangen im großen Nichts. Ein beängstigender Gedanke.
Was zur Hölle war geschehen? Eben hatte ich mich doch noch mit diesem Hurensohn geprügelt. Mit wem? Kenn ich den? Aber schön, dass schon im dritten Satz ein Schimpfwort kommt. Ein kleiner Feigling, der gleich seine ganzen Kumpels geholt hatte, weil er sich nicht traute, allein zu kämpfen. Ah, das sagt natürlich alles. Und hmm, kleiner Feigling. Könnte ich jetzt auch gut vertragen. Oder lieber gleich was Härteres. Oder doch nicht? Entscheide dich mal. Meine Erinnerung an die letzten Ereignisse war nur sehr verschwommen, wie an einen Traum. So weit entfernt, so lange her.
Sie hatten sich geprügelt. Wer denn? Und wie! Und dann… dann hatte die Autorin keine Ahnung mehr. Und deshalb muss der Leser sich die Hälfte selbst denken. Heutzutage ist doch jeder Hellseher. Bevor ich auch nur einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte, lichtete sich die Dunkelheit endlich und ich erkannte zwei nackte Füße, die auf etwas merkwürdig Weichem und Weißem standen. Erst jetzt merkte ich, dass ich auf der Seite lag. Ich musste wohl ohnmächtig geworden sein you don’t say, bei dem unfairen Kampf keine große Überraschung. Vermutlich war ich jetzt im Krankenhaus und die Polizei wartete schon darauf mich in mein nächstes "Quartier" zu bringen sobald ich wieder gesund war. Und deshalb stehen auf deinem Bett auch zwei nackte Füße. Sind’s denn nur die Füße oder ist da auch noch ein Mensch dran. Verdammter Mist! Vorsichtig drehte ich mich auf den Bauch und versuchte, mich hochzustemmen. Zu meiner großen Überraschung ging es ganz leicht. Aber nach der Prügelei müsste ich doch schwer verletzt sein! Blitzmerker. Vielleich fällt dir auch gleich auf, dass das hier nicht unbedingt nach einem Krankenhaus aussieht.
Nun, vielleicht schlief ich eigentlich noch und träumte nur etwas Verrücktes. Entschlossen stand ich vollständig auf und sah mir den Besitzer der Füße an. Aha, da hängt also tatsächlich noch jemand dran. Whew. Dem musste ich mal eine Pediküre empfehlen - zu dumm, dass ich kein Kosmetikstudio kannte.

Es war ein Mann, bestimmt schon um die siebzig, mit einem langen, weißen Bart und einem weißen Hemd, über seinem Kopf schwebte etwas Leuchtendes… weil er nämlich zu nah am Atomkraftwerk gewohnt hat und nun ständig strahlt. Haha. Ein Schenkelklopfer. Schlagartig erinnerte ich mich wieder daran, was bei der Prügelei passiert war. Erst waren es nur Schläge gewesen. und dann hatte einer der Idioten ein Messer gezückt und war auf mich losgerannt. Aber dann war ich ja...
„Oh nein! Nein nein nein nein nein! Nicht doch!“
„Ich fürchte schon“, antwortete Petrus mir mit einem wohl mitfühlend gemeinten Lächeln. Hä? Woher weißt du denn, dass das Petrus ist? Aber ich vergaß ja, die Leser sind Hellseher. Es erinnerte mich an das Grinsen eines Hais. Haie können grinsen? Die reißen doch eher ihr Maul auf. „Ich muss sagen, im Tod sind Sie scharfsinniger als im Leben. Naja… Darüber lässt sich streiten. Das muss wohl daran liegen, dass Alkohol hier keine Wirkung mehr hat.“ Also mir kommt er immer noch ziemlich besoffen vor.
„Uh-huh…“ war alles was ich herausbrachte. Ohne Alkohol war mein Hirn eher weichgekocht und nutzlos. Mit Alkohol wohl auch, wenn man sich dein bisheriges Leben so ansieht.
Das konnte ja heiter werden. Ob der mich durchlassen würde? Wohin denn? Na, ich kann’s mir schon denken. Die Leser bestimmt auch. Hellseher und so halt. Ich schielte nervös auf die silbernen Gitterstäbe hinter ihm. Hübsch war das hohe Tor, verziert mit Engeln und anderen religiösen Dingen die ich nicht einordnen konnte. Aber davon ließ ich mich nicht ablenken. Hast du doch gerade. So hübsch es auch war, es war vor allem eines: geschlossen. Und etwas sagte mir, dass es das auch bleiben würde.
„Mr… Charles Wilson, habe ich Recht?“ Inzwischen hatte Petrus ein dickes Buch hervorgeholt, in dem er stirnrunzelnd blätterte. Ich schluckte.
„Charlie… alle meine Freunde nenne mich Charlie.“ Klar, der Petrus wirkt auch so, als würde er unbedingt dein Freund werden wollen.
„Gut, Charlie. Dann wollen wir doch mal sehen… aha! Mehrfacher Diebstahl, Erregung öffentlichen Ärgernisses..."
 
„Das sind doch alles nur winzig kleine Kavaliersdelikte! Nichts weiter! Sind schon längst vergeben und vergessen!“, fuhr ich dazwischen. Irgendwie musste ich verhindern, dass er weiterlas. Das Schlimmste hatte er ja noch gar nicht gesehen. Ach, dann bist du doch scharfsinniger, als ich dachte. ICH hätte keine Ahnung, was in dem Buch noch drinsteht. Doch Petrus ließ sich von mir nicht beeindrucken und blätterte munter weiter.
„Soso, Kavaliersdelikte.“ Seine Stimme hatte einen säuerlichen Klang angenommen und das Lächeln, das er mir schenkte, hätte mich spätestens jetzt um die Ecke gebracht…wäre ich nicht schon tot gewesen, natürlich. Hey… die Stelle finde ich gar nicht mal so übel. Passt zu Charlie.
„Dann war der Bankraub letztes Jahr also auch nur ein Kavaliersdelikt. Winzige Sache, längst vergessen?“
„Äh…“
„Soweit ich weiß, ist eine der Geiseln dabei fast ums Leben gekommen.“
„Uhm…“ Ich merkte, wie sich ein dünner Schweißfilm auf meiner Stirn bildete.
„Nun ja… aber nur fast, oder? Ich hätte es nicht über mich gebracht, ihn tödlich zu verletzen.“ Ja wen denn? Irgendwie irritieren diese ständigen Personalpronomen ohne zugehörigen Menschen doch ein Wenig. Fast so schlimm wie Füße ohne zugehörigen Menschen. Wirkte das jetzt reumütig? Zumindest klang ich doch verzweifelt genug. Ach, der Petrus hat dich ja schon Charlie genannt. Bestimmt wird er mal eine Ausnahme machen, wenn ihr erst einmal Best Buddies seid. Hat bisher bestimmt bei jedem geklappt.
„Da sind die alle doch auch längst schon drüber weg! Außerdem war das eher so ‘ne Art Robin-Hood-Aktion. Geld von den Reichen stehlen und es anschließend den Armen geben. Nur dass… wir in dem Fall eben die Armen waren.“ Davon wird der Petrus sich sofort umstimmen lassen.
Ich blickte Petrus hoffnungsvoll an, doch er verzog keine Miene. Echt nicht? Ich hätte Charlie ausgelacht.
"Ich mein, wir haben das Geld dringend gebraucht. Nun komm schon, kann der alte Herr nicht mal ‘ne Ausnahme machen? Wir sitzen doch alle im selben Boot. Nich‘?“
„Der alte Herr, wie du ihn nennst, hat außerdem noch Gotteslästerung auf die Liste gesetzt, dazu Lug, Betrug und Manipulation für eigennützige Zwecke. Diese Punkte haben Sie soeben schon mal bestätigt. Nun, bei mir kommen Sie damit nicht sonderlich weit.“

Das war‘s also. Ich hatte mich um Kopf und Kragen geredet. Obwohl, wenn ich nochmal darüber nachdenke, hätte es sowieso keinen Unterschied gemacht. You don’t say …
„Nun, Mr. Wilson, ich fürchte, mit so einer langen Liste an Sünden kann ich Sie leider nicht in das Reich Gottes lassen, so leid es mir auch tut. Sie müssen in die andere Richtung.“ Von wegen leid! Der alte Mistkerl grinste doch innerlich wie ein Honigkuchenpferd! Bestimmt zog er das jeden Tag mit tausenden durch. Es machte ihm Spaß, Leuten die Stimmung zu vermiesen.
„Fuck!“, schrie ich endlich das hinaus, was ich schon die ganze Zeit gedacht hatte, „Fuck! Fuck! Fuck!“ Du benutzt wohl echt gerne Schimpfworte, was? Klar, das ist „cool“.
Petrus seufzte leise auf und schrieb etwas ins Buch. Ich starte ihn entgeistert an.
„Damit kommt also noch mehr Gebrauch von Schimpfwörtern dazu. Wie. Erst jetzt? Der scheint mir eher einer zu sein, der fast nur in Schimpfwörtern spricht. Wie sehr möchten Sie die Liste denn noch verlängern, Mr. Wilson?“
„Wieso?“, fragte ich ärgerlich. Irgendwie wollte ich ihn ärgern, es ihm zumindest etwas ungemütlicher machen bevor ich gehen musste. „Ich komme doch eh in die Hölle. Da kann’s Ihnen doch egal sein, ob und wie viel ich fluche. Fuck! Scheiße! F-"
„Muss ich Sie daran erinnern, dass sich Ihre Zeit da unten mit jeder Sünde verlängert? Echt? Also das war mir neu. Aber stimmt ja, Hellseher. Es wäre nur in Ihrem Interesse, nun einen Schlussstrich zu setzen.“
„Oh, fu- Koitus! Überrascht mich, dass du das Wort kennst. Müssen Sie mir eigentlich aus allem einen Strick drehen?“ Ähm, nein. Du hast es dir bloß vemasselt.
Seine Antwort hörte ich nicht, denn in dem Moment tat sich unter mir ein Abgrund auf und eine unsichtbare Kraft zerrte mich hinab. Ich sah nur noch Petrus‘ Gesichtsausdruck, und der gefiel mir gar nicht. Viel zu fröhlich, viel zu viele Zähne. Kurz bevor mich die Dunkelheit wieder umfing was er als Hellseher vorher schon wusste, schrie ich mit aller Kraft:
„Ach was brauch ich Gott und den Himmel schon! Fahrt doch alle zur Hölleeeee…"
Hölle, Hölle, Hölle, Hölle!
Eiiiiiiiskalt lässt du meine Seeeeeeele erfrier’n.
Das ist Waaaaaahnsinn! Du spielst mit meinen Gefüüüühlen!
Fick dich doch. Fickt euch alle. Diesen Ohrwurm wird ich nie wieder los.

Dienstag, 29. November 2016

Upload: Ugly & Pretty Stories

Gut, die Titel sind scheiße. Aber an sich passen sie, denn meine alten Kurzgeschichten lassen sich wirklich überwiegend in eine von zwei Kategorien einordnen: Düster-grotesk oder herzerwärmend-pathetisch. Und beides meistens viel zu sehr.

Ich erwähnte im letzten Post ja bereits, dass ich meine alten Sachen nicht verstauben lassen will. Und da da hat sich das Hochladen als Sammlung einfach angeboten. Im englischsprachigen Raum hat das Wattpad ja durchaus den Ruf, dass die durchschnittliche Qualität der dort veröffentlichten Geschichten ... nun ja, zu wünschen übrig lässt. Also fühl ich mich da mit meinem alten Kram ganz gut aufgehoben und hab eine hübsche Sammlung, auf die ich zurückblicken kann um zu sehen, wie ich mich entwickelt habe. Wer mag, kann ja mal vorbeischauen: >>Hässliche<< und >>hübsche<< Geschichten. Und weil ich nich so sein will, poste ich auch gleich mal einen Ausschnitt aus einer Geschichte, die vielleicht noch nicht jeder kennt. Nein, ich versuch euch doch nicht zu ködern. Ich doch nicht. Tehe. Ich distanziere mich aber ausdrücklich von meiner Protagonistin. Ich gebe ihr nicht in allem Unrecht, aber ihre Sichtweise ist mir dann doch etwas zu extrem.

~~~

„Ach, Oma“, seufze ich. Du hast doch auch keinen Bock mehr, will ich sagen. Du willst doch auch kein Gemüse mehr sein. Ich will versprechen, dass ich es beenden werde. Ich will die verfluchte PEG herausreißen und die ganzen Geräte, die dich am Leben erhalten, in ihre Einzelteile zerlegen. Ich will dir drei Liter Wodka in die PEG kippen statt brauner Nahrung und zehn Gramm Heroin in die Vene rammen statt isotonischer Kochsalzlösung, und das gesamte miefende Zimmer mit Opiumrauch füllen, der sämtliche Empfindungen, die du noch haben könntest, einfach verschwinden lässt. Ich will diesen Raum dem Erdboden gleichmachen, und ich will dich mit Drogen vollpumpen, bis dein Gemüseherz endlich aufhört zu schlagen und deine Gemüselungen aufhören zu gurgeln und dein Gemüsehirn nichts mehr wahrnimmt, nicht die stinkende Luft, nicht die stinkenden Windeln, die mehrmals am Tag gewechselt werden müssen, nicht das stinkende Sekret, das aus dir herausgesaugt wird, und erst recht nicht die Schmerzen, die du nicht einmal mehr durch Wimmern kundtun kannst.

Ich will, dass du endlich schlafen kannst. Damit ich mich vielleicht noch an einen Menschen erinnern kann und nicht an ein halbtotes Gemüse. 


Die sich öffnende Tür und die dumpfen Schritte der Krankenschwester, die das Zimmer betritt, holen mich zurück in die Realität und ich frage mich, ob ich das überhaupt darf. Was mir das Recht gibt, so etwas zu denken. Wie ich mir anmaßen konnte, auch nur in Gedanken von Zeiten zu sprechen, in denen Oma ein Mensch war. Sie ist es doch noch immer, und sie hat es verdient, wie ein Mensch behandelt zu werden und nicht wie ein Gemüse. Vielleicht bin ich nicht besser als meine Mutter, die ebenfalls denkt, am besten beurteilen zu können, was sie wirklich will und was am besten für sie ist.

Montag, 28. November 2016

Was man so alles findet

Ich hatte irgendwie immer gedacht, dass ich in den letzten Jahren kaum etwas produziert habe. Immerhin hab ich im Moment ja kaum etwas veröffentlicht, keine neuen Bilder vorzuzeigen, alle mein Aufnahmen auf eine externe Festplatte verschoben (oder gleich gelöscht) und vom Handy verschwinden lassen, weil sie zu viel Platz wegnehmen ... ja, ich hab mich wohl geirrt. Gestern habe ich beim Ausmisten nicht nur eine Meeeenge angefangene (und gar nicht sooo üble) Portraits gefunden, sondern neben einer Menge alter Kurzgeschichten auch ein schreiberisches Schätzchen: die uralte allererste Version von Zur Hölle, mit meinen eingefügten Kommentaren. Ein Verriss meiner eigenen Geschichte.

Nun dauert es aber noch eine ganze Weile, bis ich an Zur Hölle weiterarbeiten kann und ich bezweifle, dass jemand, der die Entwicklung meiner Charaktere nicht mitverfolgt hat, mit diesem Verriss etwas anfangen könnte. Ich würde ihn nur auch ungern ungelesen auf der Festplatte versauern lassen. Deshalb wollte ich jetzt einfach mal die Frage in den Raum werfen, ob daran Interesse besteht. (Vorausgesetzt, ich habe noch Leser. XD Wenn nicht, würde ich das auch keinem übel nehmen.) Oder an den alten Kurzgeschichten, die ich sonst nigendwo wirklich unterbringen kann. Es ist nun mal alles alt und wird voraussichtlich auch eher nicht groß überarbeitet und verbessert, deshalb wäre der Blog wirklich der einzige passende Ort dafür.

Also wie gesagt, niemand ist dazu verpflichtet, hier nochmal vorbeizuschauen oder meinen alten Schreibkram zu lesen. Aber falls jemand Interesse haben sollte, wird er wohl nur hier zu finden sein. ^^ Das gleiche gilt übrigens auch für so einige Bilder. Die Portraits werde ich hoffentlich irgendwann fertigstellen und auf DeviantArt stellen, aber die ganz alten Zeichnungen sind wohl auch da am besten aufgehoben, wo über die Hälfte der Beiträge den Tag Sinnbefreites tragen. ;)

Sonntag, 27. November 2016

Goodbye Scrapbook

Zuerst das wichtigste: Danke Alex und Tasha für eure Daumen und Glückwünsche zum Physikum. Und tut mir leid, dass das erst so spät kommt, aber ich hab mich gefreut. ^_^

Und ich habe es schon wieder getan. Ich habe versprochen, aktiver zu werden und es nicht getan. Ich weiß. Schuldig im Sinne der Anklage. Asche über mein Haupt. Ich hab nicht einmal eine Ausrede. Ich war ganz einfach zu faul zum Bloggen und irgendwann war ich dann auch wieder an einem Punkt angelangt, an dem ich mir dachte, jetzt ist es so lange her, dass ich einen Post hier geschrieben habe, jetzt lohnt es sich auch nicht mehr. Man sollte meinen, dass zumindest ein Post im Monat drin sein sollte, aber nein, Lia kriegt das noch seltener hin. XD

Wer sich jetzt nochmal auf meinen Blog verirrt hat, der wird sehen, dass hier ein paar Veränderungen vorgenommen wurden. Abgesehen von dem möchtegern-pseudoprofessionellen Banner hat sich auch der Name geändert. Warum? Weiß ich selbst nicht. Mit einer "Homepage" (die ich doch kaum nutze), die einfach nur meinen Künstlernamen trägt, fühl ich mich mittlerweile zwar wohler (aber keine Sorge, ich bin dem Blog ansonsten treu geblieben - man beachte den Tag Sinnbefreites im Banner) aber so wirklich häufig und regelmäßig Bloggen hab ich mittlerweile trotzdem aufgegeben. Aber ich will trotzdem einen Blog, der zumindest einigermaßen vorzeigbar aussieht. Also sieht das Ex-Scrapbook jetzt so aus.

Vielleicht folgen hier bald wieder mehr Updates. Mal schauen. Garantieren kann ich leider nichts, weil ich gerade auch wenig mache. Ich schreibe zwar nebenbei an einer teuflischen Geschichte (nicht Zur Hölle, was btw auch noch eine Namensänderung braucht, aber das kommt hoffentlich auch noch irgendwann in diesem Leben), aber man kennt mich ja: es geht wie immer langsam voran und ich werd wahrscheinlich doch wieder nach zwei Kapiteln eine dreijährige Pause machen oder so. XD Aber hey, ich hab bestimmt noch mindestens 70 Jahre zu leben, wenn ich nicht gerade ein paar ganz dumme Entscheidungen tre- ... Sagen wir ich hab noch ein paar Jahre zu leben. Wir müssen uns doch auf keine Zahlen einigen. O:) Irgendwas wird in diesem Leben schon noch fertig gestellt. Wer in der Zwischenzeit unbedingt was von mir lesen muss, denn wir wissen ja alle, meine gigantische Leserschaft ist auf nichts schärfer, der kann ja mal bei Wattpad vorbeischauen, wo ich die überarbeitete Version des Geschichtensammlers gerade hochlade: >>Klick!<< Das ist auch das einzige Projekt, bei dem ich mir sicher bin, dass ich es fertig kriege - hauptsächlich, weil es schon fast fertig ist. XD

Ansonsten verabschiede ich mich an dieser Stelle jetzt einfach wieder und verzieh mich zurück in dieses schwarze Löchlein, das ich mir als neuen Wohnort ausgesucht hab. Also falls jemand mir Fanpost schicken will, meine neue Adresse lautet NGC-300 - würde ich aber nicht empfehlen, weil der Postbote doch so einige Strapazen auf sich nehmen müsste, wenn er das schwarze Loch betritt. ;)

Ah, nein, eins noch. Erinnert ihr euch noch an den Post über den Soulseller? >>Diesen<< uralten Post. Ich hab letztens etwas ganz Ähnliches getrunken. Wer Mexikaner kennt, weiß, dass diese Shots zwar nicht stark alkoholisch sind, aber man sie wunderbar, ähem, würzen kann. In meinem Fall mit Tabasco, Sriracha und einer halben zerhackten Chilischote. Hat fast ein Bisschen pikant geschmeckt, aber nächstes Mal nehme ich die ganze. XD Das ist mein Ernst. Der hat echt richtig gut geschmeckt. Ist es nicht schön, seinen Charakteren so ähnlich zu sein?

Freitag, 9. September 2016

Wer das Physikum schafft, wird ja angeblich früher oder später Arzt ...

... hab ich nichts gegen. XD
Nachdem ich nun ewig lang abwesend war, hab ich das Physikum nun hinter mir. Seit heute um genau zu sein. Und das mit einer 2. Irgendwie hab ich es (trotz Embryonalentwicklung des Rektums ... ernsthaft, wer weiß das bitte? XD) geschafft, bei einer der wichtigsten Prüfungen überhaupt eine zwei zu kriegen. Und fühl mich dementsprechend noch leicht euphorisiert. Das wird jetzt auch so schnell nicht vergehen. :D 
Eine Klausur am 22.9. hab ich jetzt zwar noch vor mir, aber im Vergleich zu diesem Meilenstein wird die hoffentlich auch ein Spaziergang. ^^ Und Alter ... das Physikum ist durch. Die erste ärztliche Prüfung. Das Äquivalent zum Bachelor in anderen Studiengängen. Irgendwie fühlt sich das schon echt ziemlich geil an. XD
Und ich verzieh mich dann auch lieber mal wieder, weil ich dieses Wochenende vielleicht eher nicht so viel im Internet posten sollte. Zumindest nichts, was ich dann nüchtern bereuen würde. XD

Dienstag, 12. Juli 2016

Lebenszeichen. Oder so. Und eine Pause.

Nach fast einem halben Jahr Funkstille möchte ich mich doch noch einmal melden, wenn auch nur, um anzukündigen, dass es in der nächsten Zeit wieder still hier sein wird.
Ich will diesen Blog keinesfalls aufgeben. Allerdings bin ich auch seit einigen Monaten chronisch unmotiviert und übermüdet und in diesem Sommer steht mir neben Modulprüfungen auch das mündliche Physikum bevor. Was wiederum bedeutet, dass ich auch weiterhin wenig Zeit und Energie haben werde, weil ich zwar viel zu wenig lerne, aber in der Zeit, in der ich es nicht tue, auch kaum etwas Produktives zustandebringe.
Wer noch ein Bisschen was von mir hören will, kann auf Facebook vorbeischauen, wo ich ab und an etwas (ziemlich Schwachsinniges) poste, ansonsten werde ich vermutlich ab Oktober wieder aktiver werden.
Aber wie gesagt, nur eine vorübergehende Pause, ganz weg bin ich nicht und wenn ich wieder den Kopf frei hab, dann werd ich mich auch häufiger mal melden und auch bei anderen Posts kommentieren. :)

Montag, 15. Februar 2016

Anatomie-Impressionen

Eigentlich habe ich ja keine Zeit zu bloggen, weshalb die folgenden Bilder auch alle ziemlich miese Qualität haben ... scannen und bearbeiten würde einfach zu viel Zeit in Anspruch nehmen und das Licht ist nun mal schlecht. Eigentlich habe ich ja am Mittwoch Prüfung und muss noch die Hälfte vom Physiologie-Stoff durchkriegen. Und Physik, und Psychiatrie, und Psychosomatik und klinische Fächer ... meh.
Aber zumindest in Anatomie hab ich's jetzt drauf. Einigermaßen. Oder so. Das ist nämlich das, was ich in den letzten Tagen hauptsächlich gemacht habe. Der Grund, warum ich es ausnahmsweise mal hingekriegt hab, täglich mehr als eine Stunde am Stück zu lernen, ist dass ich mein Anatomie-Heft dismal nicht wie lieblos hingeschmierte Notizen behandelt hab, die ich sowieso nie wieder anschau (aufschreiben hilft einem visuell-kinästhetischen Lerntyp wie mir trotzdem), sondern zum Teil wie Lernnotizen, zum Teil wie etwas, was ich später auch noch verwenden will und zum Teil wie ... ein Skizzenbuch. Genaugenommen hab ich auf dem Bett gesessen, laut Post Grunge gehört und Sekt aus der Flasche getrunken, während ich in mein Anatomieheft gekritzelt hab. Da sind ne Menge Zeichnungen drin. Einerseits mag das natürlich erstmal unklug erscheinen, weil das ganz schön viel Zeit in Anspruch nimmt, andererseits ... merke ich mir, was ich zeichne, noch viel besser als das was ich aufschreibe. Also hoffe ich einfach mal, dass mir die letzten Tage zumindest in einem Fach etwas gebracht haben und dass die zahlreichen Schaden... äh, Hirn-Zeichnungen euch auch gefallen.
Dazu gibt's auch die Playlist, die ich meistens beim Lernen hör. Äh ... passt doch? :P



Das Bild ist ja schon auf Facebook, aber hier sollte es auch nicht fehlen, finde ich. Ja, ich lerne überwiegend im Bett und statt in meinen Anatomieatlas reinzuschauen, benutze ich ihn eigentlich nur als Unterlage. Und male mit Buntstiften in mein Heft und Lehrbuch.

Ganz ehrlich? Eigentlch bringt dieses Bild mir so gut wie nichts. Aber ich fand es irgendwie hübsch.
I wanna fuck you like an animal.
I wanna feel you from the inside.
Jo, die Musik passt mal wieder perfekt. Ich mein, wie das Hirn aus manchen Winkeln aussieht, hatten wir ja schon mal, ne?

Der Hirnstamm von hinten. Hihi, ich hab "von hinten" gesagt. Die Qualität kann man leider auch nur mit etwas beschreiben, was hinten rauskommt. Aber der Hirnstamm ist ein gutes Beispiel dafür, warum Zeichnen doch etwas bringt. Nur vom Anschauen hätte ich mir da gar nichts gemerkt.
Von vorn muss auch einmal sein. Und ich hab die Gelegenheit gleich mal genutzt, verschiedene Techniken und Medien auszuprobieren.
If you wanna get down you gotta taker her out - cocaine!
Ich bin mir sicher, mit Weißem Wasserlöslichem wär ein Allnighter einfacher, aber ich glaub noch reicht mir die Puddle of Mudd Version von dem Lied.

Die Seite hat einfach Spaß gemacht. Ohne das Kleinhirn wär das nur Gekritzel gewesen, also muss ich ihm doch was einigermaßen qualitativ hochwertiges widmen ... äh, ja, "Qualität". 
Ich hab ein bisschem mit monochromen Skizzen experimentiert. Ich bin gescheitert.
Double the dose and I'll triple the high.
Shoot me up, let's go for a ride.
Was hast du nur mit Drogen, Spotify? Zugegeben, Ja, ich hab so einige Seiten mit einer Flasche Sekt neben mir gemacht, aber diese nicht.

Ich mag diese Seite, um ehrlich zu sein. Auch wenn man auf dem Bild so ziemlch alles gut erkennt außer dem Thalamus. Die Notizen handeln vom ... Thalamus.
"Telencephalon!" [Hier sämtliche Flachwitze aus dem letzten Post einfügen]
I love the cocaine, I love the cocaine.
Bin ich das oder verfolgt mich das Zeug?

Okay. Ich gebe zu, ich liebe dieses Bild. Das sind die Brodmann-Areale des Cortex und ich liebe die Zeichnung.
Ein Song fehlt da aber noch, der wurde beim Schreiben von dem Eintrag hier leider nicht abgespielt (die anderen Lyrics kamen irgendwann bei der Zufallswiedergabe). Ihr wollt ihn singen. Ich, weiß, dass ihr es wollt. Ich weiß es.


Was, der Eintrag ist sinnbefreit? Nee, echt? :P Im letzten Modul fand ich während der Prüfungsphase Ribose niedlich (sie IST niedlich). Und hier geht's um Hirne. Was habt ihr erwartet? *pfeif*

Mittwoch, 20. Januar 2016

"Telencephalon!"

Punkt 1 der Tagesordnung - da ich das im letzten Post vergessen hatte zu erwähnen: Mimimimimimi, David Bowie. David Bowie soll nicht tot sein. Das ist scheiße.














Das bin ich. Nur nicht so süß.
So. Das musste raus. Sein Tod hat mich tatsächlich traurig gemacht, was mich selbst überrascht hat - da ich ihn zwar wirklich bewundert und seine Musik sehr gerne gemocht hab, bin ich normalerweise nicht wirklich traurig, wenn jemand stirbt, den ich persönlich gar nicht gekannt hab. Trotzdem hat's mich traurig gemacht, weshalb ich das Internet auch mit ein Bisschen Mimimi zuspammen musste. Am Freitag bin ich übrigens bei meiner Mutter und wir stoßen auf ihn an. Mit Scotch. Es ist ein Whiskyabend, also wird er wohl so ablaufen wie jedes Mal wenn ich bei meiner Mutter bein. :P

Punkt 2: Ich höre When the levee breaks in Dauerschleife. Ja, ich hab gestern The long short geguckt (der ist übrigens super, kann ich nur empfehlen). Merkt man gar nicht, wa? Ja, ich hab gute Laune. Ich hab das letzte Anatomie-Testat durch und bestanden und bin zwar dauermüde wie immer, aber ich freu mich auf die weiteren Inhalte dieses Moduls.

Punkt 3: Das eigentliche Thema. Ich dachte mir, ich plauder mal wieder ein Bisschen aus dem Nähkästchen. Das Anatomie-Seminar gestern war einfach zu genial, um es nicht als Blogeintrag schriftlich festzuhalten, und die perfekte Gelegenheit, um das Scrapbook mal wieder etwas aufleben zu lassen.

Ich sage dazu lieber gleich, dass Kommentare wie "Wissen Sie was, das ist das blöde Hirn, wir gehen ein Hirn weiter" beim Wort genommen können. Ich studiere Medizin, es ist Anatomie und wir haben grad das von mir lang ersehnte Neuro-Modul. Und wieder einmal bestätigt sich mein Eindruck, dass die Neurologen einfach super sind. Ehrlich jetzt, es mögen Klischees sein, aber bisher war ich von allen Neurologen die ich getroffen hab begeistert. Und vielleicht, ganz vielleicht bin ich schon fast so schrullig wie unsere Dozenten. Immerhin sagte ich gestern schon zu einer Freundin von mir (die derzeit weniger begeistert von ihrem Studienfach ist und alles, was im Präpsaal stattfindet, verabscheut): "Es sind herausgenommene Hirne. Was will man mehr?" An dieser Stelle muss ich gleich vorwarnen, dass es auch recht ... graphisch weitergeht. Wer das nicht lesen mag, möge an dieser Stelle bitte zu einem anderen Blog wechseln, denn der gesamte Eintrag handelt nun einmal von einem herausgenommenen menschlichen Gehirn.

Da saßen wir später also um einen Tisch herum und unser Dozent, welcher in einen knallgrünen Kittel gekleidet war und eine leuchtend grün-gelbe Beanie-Mütze auf dem Kopf trug, hielt das (übrigens erstaunlich kleine) Denkorgan in der Hand und meinte "Das hier ist die größte protoplastische Masse des Körpers, die zur Entelechie fähig ist." Dann hielt er das Hirn einer Kommilitonin, die neben mir saß, vors Gesicht und meinte: "Telencephalon!" Er hatte recht, was man bei einem Hirn, das mitsamt seiner Hirnhäute herausgenommen wurde, sieht, ist vor allem das Telencephalon - das Endhirn, das vor allem aus der Hirnrinde besteht. Der Name rührt daher, dass das zentrale Nervensystem (also Hirn und Rückenmark) sich aus einem langen Rohr entwickelt hat, das sich oben verdickt und ein Bisschen gefaltet und um sich selbst gewickelt hat. Das stark ausgeprägte Endhirn, dem wir unter Anderem unsere Intelligenz verdanken, ist aus dem obersten Abschnitt, praktisch dem oberen Ende entstanden. Entfernt man die Hirnhäute - zwischen denen sich übrigens Liquor (Hirnwasser befindet) und drückt die einzelnen Stücke sowie "Spaghetti" - Äste der Hirnarterien - willkürlich Studenten in die Hand, die gerade so aussehen, als würden sie nicht richtig aufpassen, hat man einen fantastischen Blick auf die Gyrierung des Endhirns - die tiefen Furchen, die man vom menschlichen Hirn kennt.

Ich muss ja sagen, ein Bisschen privilegiert hab ich mich schon gefühlt, als das gute Stück herumgereicht wurde. Das war schon das zweite Mal, dass ich ein menschliches Gehirn in seiner Gesamtheit in den Händen halten konnte - und wer kann schon von sich behaupten, das überhaupt nur einmal getan zu haben? Die meisten Strukturen sind für den Chirurgen gar nicht zugänglich udn in Ruhe anschauen kann man sie sowieso nicht, wenn man gerade an einem Hirn operiert.
An den Gehirnen präparieren wir kaum selbst, das macht vor allem der Dozent. Vorher sollten wir natürlich wie gesagt alle einmal ausführlich das ganze Gehirn betrachten, und nur nicht an der Hypophyse schütteln und ziehen; warum, das zeigte er uns, indem er das Hirn hin und her schüttelt. Wenn man ein Hirn, an dem die Hypophyse noch dranhängt, schüttelt, dann wackelt die hin und her, wie eine kleine Glocke. Die Hypophyse hängt auch immer noch dran wie ein zweites Paar ... okay, nein, das sage ich jetzt nicht, das ist zu tief. Wer neugierig ist, die Hypophyse sieht >>so<< aus und gliedert sich in zwei wichtige Abschnitte, aber das ist jetzt nebensächlich. Sie sieht aber tatsächlich so aus, wie unsere Dozenten sie immer gezeichnet haben. Abgesehen von der Hypophyse konnten wir uns aber alles in Ruhe anschauen. "Fassen Sie nur alles an, ich mag es wenn alles betatscht wird", meinte der Dozent. "Tun Sie nicht so jungfräulich, kommen Sie zum Befummeln her."

Weiterhin kann man am Hirn neben dem Telencephalon auch noch das Cerebellum (Kleinhirn) und den Truncus cerebri (Hirnstamm) - zusammengesetzt aus Mesencephalon (Mittelhirn), Pons (Brücke) und Medulla oblongata (äh ... verlängertes Mark. Gibt's da nen deutschen Namen für?) beobachten. (Wer neugierig auf die verschiedenen Strukturen am Gehirn ist, dem kann ich übrigens einen Crashkurs von >>Pinky und Brain<< nur empfehlen - wobei ich die >>Originalversion auf Englisch<< noch lieber mag.) 
Was natürlich auch sofort ins Auge springt, ist die Zweiteilung des Gehirns in eine linke und recht Hemisphere. Verbunden sind die über das sogenannte Corpus callosum und die Fissura longitudinalis cerebri - die Längsfurche zwischen den beiden Hirnhälften ist einer der wenigen Zugänge zu tiefer liegenden Hirnstrukturen, die Neurochirurgen haben.
"Das sieht jetzt ein Bisschen obszön aus, was ich hier mache", meinte unser Dozent, während er die beiden Hälften etwas auseinanderzog, um uns das Corpus callosum zu zeigen. "Aber schauen Sie es sich genau an." Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, wir hatten >>diesen<< bzw >>diesen<< Blick auf das Gehirn; von occipital (was nur Medizinscherschlau für "hinten" ist, zumindest hinten am Kopf), und haben in eine Ritze geschaut. Man kann manche Dinge nicht ignorieren. Man kann es einfach nicht.

Nun mögen manche schon das große Schaudern bekommen und sich entsetzt fragen, ob die Studierenden und Lehrenden das Studium und das Opfer, das die Körperspender gebracht haben, damit wir besser lernen können, wirklich ernst nehmen. Aber persönlich muss ich sagen, ich finde das eigentlich genial. Klar, es sind und bleiben platte Genitalienwitze. Aber mal ehrlich, habt ihr mal gesehen, was es alles am Hirn zu lernen gibt? Das ist viel ... wirklich viel. Und dazu kommen auch noch Physiologie, Psychiatrie, Psychosomatik ... unsere Anatomiedozentin ist zwar wirklich super und verlangt nicht von uns, jeden einzelnen Ramus, Processus und was es sonst noch so gibt auswendig zu lernen wenn sie strukturell nicht allzu bedeutend sind, aber es ist und bleibt trotzdem viel. Und ein Bisschen Humor in den Unterricht einzubringen, ist meiner Meinung nach das beste, was man machen kann. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich habe mir aus dem Seminar eine Menge gemerkt und denke mal, ich bin nicht die einzige, auf die das zutrifft. Das nächste hab ich um 8:30, einer Zeit die nicht existieren sollte - und freue mich total darauf.
Natürlich könnte das aber auch am Thema liegen, das ich einfach liebe, wer weiß ... Ich mag Hirne nun mal. Man mag halt immer das am liebsten, was man selbst nicht hat. :P

Mittwoch, 13. Januar 2016

FF.de, Abewesenheit und meh

Ich habe dem internet und insbesondere FF.de ja schon einiges zu verdanken. Wenn ich mich an Silvester 2010/2011 (glaube ich ... oder wars sogar 2009/2010?) nicht dort angemeldet hätte, hätte ich wohl nie angefangen zu schreiben. Ich hätte so einige Leute nicht kennengelernt, kaum etwas übers Schreiben gelernt und viele meiner Ideen, von denen ich einige noch immer umsetzen will, nicht gehabt.
So, und jetzt wo wir die obligatoischen kitschigen Dankesworte durch haben, kann ich sagen, dass ich trotzdem da weg bin. Wer jetzt nach mir sucht, wird Folgendes vorfinden:


Wie man sieht, habe ich meinen Account nicht gelöscht, weil ich das nicht für notwendig halte. Allerdings habe ich sämtliche Geschichten, die ich dort mal hochgeladen hatte (die alle entweder abgebrochen oder auf unbestimmte Zeit pausiert oder uralte, längst nicht mehr Fassungen sind) gelöscht. Ich will mich noch nicht ganz löschen, weil ich dort ab und an mal noch etwas lese, es noch eine Geschichte gibt, die ich mitverfolgen will und den Leuten, die eventuell noch mit mir Kontakt aufnehmen wollen, die Möglichkeit geben will, das zu tun. Irgendwann werde ich sowieso so inaktiv sein, dass mein Account automatisch entfernt wird, und dann wird sich das auch erledigt haben.

Und warum nun das Ganze?
Naja ... dass ich einer der "FF.de-Flüchtlinge" bin, werden sich die einen oder anderen schon denken können. Immerhin war ich dort nach einigen ... ich nenne es mal vorsichtig Meinungsverschiedenheiten mit der Community schon eine ganze Weile nicht mehr dort aktiv. Dazu geäußert habe ich mich zwar nirgendwo so richtig direkt, aber wer 2012 dort angemeldet war, wird wohl auch genug mitbekommen haben. Und für alle anderen tut es mir leid, dass ich jetzt nicht alles nochmal neu aufrollen will, aber allzu spektakuläres Internetdrama ist es auch nicht. Meine Meinung über FF.de ist nicht die positivste, aber ich will hier weder die Seite noch die Community anprangern. Die Konflikte, die ich vor Jahren mal mit der FF.de-Community hatte, sind nämlich eigentlich schon tote Hose und nicht der eigentliche Grund, warum ich dort nun so ziemlich weg bin und gerade jetzt darüber schreibe.

Ich habe mich ja nun nicht nur auf FF.de rargemacht, sondern in letzter Zeit eigentlich überall. Hier habe ich immer wieder mal Posts angefangen und dann doch seit Monaten nichts veröffentlicht, auf Twitter und Tumblr kommt alle paar Wochen mal ein halber Post und auf Poolys schaffe ich es gerade eben so, nicht völlig zu verschwinden.
Leider werden mir die ganzen Accounts irgendwie zu anstrengend, ohne dass sie mir wirklich etwas bringen. Ich bin nun auch chronisch faul und demotiviert, mit einem jährlichen Wintertief (was allem Anschein nach genetisch bedingt ist und mit der Fähigkeit oder eher Unfähigkeit meines Körpers, Vitamin D zu speichern, zusammenhängen könnte). Ist grad alles irgendwie ... meh halt, aus mehreren Gründen. Vielleicht hängt das ja damit zusammen, aber so oder so sehe ich keinen Sinn mehr darin, auf jeder Social Media Plattform einen Account mit meinem Namen zu haben. Ich habe derzeit, wenn es hochkommt, 3-5 Leser. Das macht mir nichts aus und würde für mich nie einen Grund darstellen, mit irgendetwas, was ich mag, einfach aufzuhören. Aber es bedeutet in diesem Fall, dass ich bei meiner Internetpräsenz und -aktivität einigermaßen stressfrei ein Bisschen "ausmisten" kann. Ich lehne mich jetzt einfach mal ganz weit aus dem Fenster und wage zu behaupten, dass ich nicht allzu schmerzlich vermisst wurde, als ich überall inaktiv war, und die meisten auch damit klarkommen würden, wenn man auf einigen Seiten nun gar nichts mehr von mir sieht, weil ich dank meiner nur sporadischen Aktivität sowieso kaum wahrgenommen wurde. Das sage ich jetzt nicht, um zu jammern oder weil ich es mir anders wünsche, sondern weil es die Wahrheit ist.

Und deshalb werde ich ausmisten. Ich will nicht komplett verschwinden; zwar habe ich in letzter Zeit so gut wie gar nicht geschrieben, aber derzeit fange ich damit langsam wieder an - wirklich langsam und sporadisch, aber es ist ein Anfang - und wenn ich überall einfach verschwinden würde, dann würde mir definitiv was fehlen. Allerdings werde ich in naher Zukunft entscheiden, wo ich noch aktiv sein will und mich auch darum bemühen will, ab und zu mal einen Mucks von mir zu geben, und wo ich meinen Account aufgebe. Bisher weiß ich nur, dass ich auf Poolys bleiben werde, weil ich dort im Moment einigermaßen aktiv bin und es mir auch Spaß macht, ein (privates) RPG auch definitv nicht aufgeben werde und an diesem Blog trotz chronischer Inaktivität zu sehr hänge, um ihn aufzugeben. Aber abgesehen davon kann ich nichts versprechen. Und auch was meine Schreiberei angeht, wird da in der nächsten Zeit wohl eher wenig kommen. Ich kann ab und zu darüber erzählen, aber etwas Fertiges vorweisen ist zur Zeit einfach nicht drin.
Schreiben, Kunst und die Verbreitung meiner Sachen im Internet ist für mich nun einmal ein Hobby, das nicht zur Verpflichtung werden sollte. Bei der Musik ist das nochmal etwas anderes, weil sie einen etwas anderen Stellenwert bei mir hat (die verdient aber ihren eigenen Blogeintrag), aber mit dem Rest möchte ich mich nicht stressen. Und ob ich nun bekannt bin oder nicht, ich will, dass meine Aktivität und Präsenz im Netz mir Spaß macht und nicht ständig aus "Ach fuck, ich muss ja immer noch ..." besteht. Ich will auch nicht ständig das Gefühl haben, nur um Aufmerksamkeit zu haschen, wenn ich ein und dasselbe auf fünf Plattformen poste und hoffe, dass irgendeiner meiner 3-5 Leser es sieht und kommentiert. Das ist für mich einfach nicht der Sinn der Sache. Und wenn ich ganz ehrlich bin, will ich auch nicht, dass ein paar Posts auf Twitter und Tumblr mein reales Sozialleben verdrängen, was trotz Inaktivität irgendwie gerade zu passieren droht. Oder dass ich wichtigere Pflichten vernachlässige, weil alte Tweets lesen ohne was dazu zu sagen ja immer noch ein besserer Zeitvertreib ist als Lernen, Aufräumen und sonstige Dinge, die ich tun muss und schon viel zu lange aufschiebe. Und mal abgesehen davon, dass ich gerade zu wenig auf die Reihe kriege, kann ich mich auch mit so einigem, was ich mal gepostet und veröffentlicht habe, einfach nicht mehr identifizieren. Und wenn ich ganz ehrlich bin, will ich mich im Netz gerade nicht noch weiter breit machen und Zeug posten, das mir später nur peinlich sein wird.

Tja. Tut mir leid, wenn ich nun jemanden vor den Kopf stoße. Aber ganz ehrlich? Falls es noch igendwen gibt, dem wirklich etwas daran liegt, was von mir zu hören, dann ist es doch besser, wenn ich auf weniger Plattformen aktiv bin aber dafür zumindest ein Bisschen regelmäßiger, oder? Also vielleicht ist dieser Eintrag doch nicht ganz so "Meh" wie ich befürchtet hatte.