♫♪ Keep calm and rock on.

Samstag, 9. August 2014

Gedanken über Privatsphäre und den Umgang mit persönlichen Informationen

Heute habe ich meinen Blog mit meinem Profil bei Google+ verknüpft (und außerdem wieder zum alten Blogdesign gewechselt, was bei meinem langsamen Internet meine Nerven auf eine harte Probe gestellt hat ;) ). Und das hat mich mal wieder dazu gebracht. über ein Thema nachzudenken, das mich schon eine Weile beschäftigt.
Vor einer Weile habe ich meiner Mutter erzählt, dass ich meine Geschichten online hochlade und einen Blog schreibe, ihr das alles aber noch nicht zeigen will, weil das für mich eine private Angelegenheit ist. An sich ist das ja eigentlich ironisch - dass ich das, was ich mit möglichst vielen Fremden teile (denn ich hoffe irgendwo ja schon, dass ich viele Leser erreiche und sich viele Leute für meinen Blog interessieren), als privat ansehe. Öffentlicher geht es ja eigentlich kaum. Aber es macht nun einmal einen Unterschied, ob ich das Ganze anonym mache, mit Leuten, die ebenfalls einigermaßen anonym bleiben, oder ob Leute, die ich persönlich kenne, mein Zeug lesen. Der Vorteil des Internets eben.
Ich frage mich trotzdem, ob ich nicht zu leichtfertig mit Informationen über meine Person umgehe. Klar, es ist etwas ironisch, dass ich mir ausgerechnet Google als Plattform für den Kram ausgesucht habe, der privat ist, aber darauf will ich gar nicht hinaus. Datenschutz ist ein wichtiges Thema, aber ganz ehrlich? Sobald man irgendwo online ist, ist man nicht mehr geschützt. Ist einfach so. Wenn jemand es wirklich versuchen würde, wäre es ein Leichtes, alle meine Online-Profile zu finden. Da es zur Zeit jedoch niemanden gibt, der mich in dieser Form stalken würde und ich dann doch nichts Peinliches zu verbergen habe, mache ich mir darüber nicht allzu viele Gedanken.
Es geht mir eher darum, was ich der Welt über mich verrate. Ich bin online zwar mit einem anderen Namen unterwegs (oder dachte irgendwer, ich würde wirklich Lia Roger heißen? XD), aber ich verstelle mich hier nicht. Sollte jemand, der mich kennt, durch Zufall auf diesen Blog stoßen, würde er oder sie mich wohl nach dem Lesen von einigen Posts erkennen. Einfach weil das ganz klar ich bin, mein Geschmack, meine Überzeugungen, mein Sarkasmus. Gedanken darüber mache ich mir jetzt vor allem, weil ich in letzter Zeit den Drang empfinde ... mehr über mich zu schreiben. Persönliche Dinge. Und damit meine ich nicht den üblichen Schul- und Unikram, den theatralischen Umgang mit meiner Kaffeesucht oder Oden an die Rockmusik. Sondern richtig persönliche, unschöne Dinge. Die im RL niemand - außer einer einzigen Freundin - über mich weiß. Oder wenn, dann nur in beschönigter Form. Aus ... Gründen. Vielleicht erhoffe ich mir ja daraus, mich mit irgendwem austauschen und dabei anonym bleiben zu können. Oder mir einfach mal was von der Seele zu schreiben, ohne dass es Auswirkungen darauf hat, wie die Leute mit mir umgehen. Aber ich glaube, das ist keine gute Idee. Den Fehler, zu viel über mich zu schreiben, habe ich im FF.de-Forum schon einmal gemacht und es mir mit einem Teil der Community wahrscheinlich bereits verdorben. Gut, da habe ich mich auch auf andere Weise danebenbenommen, aber eben auch viel zu viel über mich erzählt.
Jedenfalls habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust, noch irgendwo Accounts anzulegen, mit neuer E-Mail-Adresse und allem drum und dran, nur um nochmal komplett und nicht nur halb anonym zu sein. Ich muss mich eben nur etwas beherrschen. Was meine Online-Aktivität nicht weniger interessant, aber dann doch weniger privat macht, bzw. zeigt, dass dieses Gefühl der Anonymität und Privatsphäre eben doch nur oberflächlich ist.
Tja, und das klingt jetzt vermutlich überdramatisch und übertrieben, weil das hier ja nur ein kleiner Kreis liest und es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass so schnell ganz viele neue Leser dazukommen. Und vielleicht auch etwas paranoid ... *hüstel*. Aber ich mache mir eben Gedanken. Und entschuldige mich dafür, dass dieser Beitrag mal nicht lustig und kreativ und sarkastisch ist, sondern eher ... inhaltslose Grübelei, für jeden außer mir vermutlich unstrukturiert und ohne tiefergehende Argumentation oder auch nur das geringste Anzeichen eines Lösungsansatzes. So schreibe ich normalerweise nicht. Glaube ich zumindest. (Hoffe ich.)
Und ja, eigentlich empfinde ich diesen Post schon als ziemlich persönlich. Aber ich lasse ihn trotzdem drin. Humor gibt's wieder beim nächsten. ^^

5 Kommentare:

  1. Ich kenne deine Gedanken ziemlich gut. :) Ich bin ja jemand, der viel bloggt (und twittert) und auch (sehr) viel Persönliches und inzwischen kenne ich auch zu viele meiner Leser/Internetbekanntschaften persönlich als dass ich sagen kann, dass das noch wirklich anonym ist.

    Inzwischen kann man (wenn man will) ziemlich leicht herausfinden, wer ich bin, glaube ich. Mein Pseudonym ist für viele auch kein großes Geheimnis mehr. Meistens komme ich damit ganz gut klar, auch wenn ich mich an den Gedanken gewöhnen musste.

    Bei den Dingen, bei denen ich wirklich die Kontrolle haben möchte, wer das liest und wer nicht, versehe ich meine Blogeinträge mit Passwort. (Ich weiß gar nicht, ob Blogger das auch kann?)

    Hm. Ja, ich glaube, das hilft dir jetzt auch nicht sehr viel weiter, aber wollte ich eben mal gesagt haben. ^^

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    1. Hehe, freut mich, dass ich damit nicht alleine bin. ^^
      Stimmt, von dir habe ich auch ein paar persönlichere Einträge gelesen und das ist mir gar nicht negativ aufgefallen. Also nicht, dass ich jetzt verlangen würde, dass ein Blogger Privates über sich verrät, aber vielleicht ist zumindest meine Sorge, dann unsympathisch oder aufmerksamkeitsgeil zu wirken, dann doch unbegründet. Du wirkst nämlich wirklich wie keins von beiden. ;)

      Gut, mein Pseudonym ist niemandem im RL bekannt, da habe ich wohl noch ein Bisschen mehr Anonymität, aber ich schätze mal, über E-Mail-Adressen und so Zeug kann man mich wohl auch aufspüren. Wenn jemand wirklich Interesse daran hätte, mir hinterherzuspionieren. Tja. Wenn jemand Interesse daran hätte, aber da ich glücklicherweise nicht gestalkt werde, fühl ich mich da zumindest fürs Erste noch einigermaßen sicher. ^^

      Diese Passwortfunktion klingt aber ganz interessant. Das geht bei Wordpress, oder? Nun überlege ich, ob ich meinen Blog exportieren sollte ... andererseits hab ich mich irgendwie auch an Blogger (und die Designmöglichkeiten :P) gewöhnt. Vielleicht benutze ich dafür ja den anderen Blog den ich da schon habe und führ das Scrapbook weiterhin etwas "unpersönlicher" oder so. ^^

      Ach, was, ich hab mich schon darüber gefreut, dass du die Gedanken nachvollziehen kannst. ^^ Und gewissermaßen hast du mir ja doch irgendwie zu einer Idee verholfen. ;)
      Also ich hab mich über deinen Kommentar gefreut. :)

      lg, Lia

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  2. Ich kann mich Tasha nur anschließen: Ich kenne diese Gedanken und Überlegungen ebenfalls sehr gut, besonders seit Januar dieses Jahres.

    Georg und ich waren früher von Anfang an sehr offen mit und innerhalb unserer Internetpräsenz. Alle wirklich wichtigen Menschen aus unserem realen Leben kennen unseren Blog und unsere sonstigen Accounts, umgekehrt haben wir früher online auch relativ viel von uns preisgegeben, gerade was die Themen Krankheit und Behinderung betrifft. Das einzige Thema, bei dem wir uns immer bedeckt gehalten haben, waren unsere jeweiligen Familienhintergründe, weil das eben auch andere Leute betrifft, die nicht so begeistert wären, sich intensiv auf unserem Blog oder woanders wiederzufinden. In gewisser Weise ist das aber ein zweischneidiges Schwert: Wüssten die RL-Leute nicht von dem Blog, könnten wir damit sehr viel unbefangener umgehen. Zwar würden sie uns schon aufgrund Georgs spezieller Erkrankung sofort erkennen, falls sie zufällig auf den Blog stießen (zumal wir unsere realen Vornamen gebrauchen), aber dass gezielt von RL-Leuten nach uns gesucht würde, halten wir eher für unwahrscheinlich.

    Inzwischen halten wir uns sehr viel bedeckter durch die Erfahrungen, die wir gemacht haben, im doppelten Sinn: Zum einen haben vereinzelte RL-Menschen die Blogadresse nicht so vertraulich gehandhabt, wie wir das gern gehabt hätten, zum anderen haben sich zwei Online-Personen, mit denen wir zu tun hatten, als Faker entpuppt, darunter eine, mit der ich eng befreundet war (oder glaubte, eng befreundet zu sein, denn der Großteil von allem, was die Person mir so von sich erzählt hat, war schlichtweg erfunden). Ich wünsche mir heute oft, größtenteils anonym geblieben zu sein, aber wie du schon sagst: Richtig anonym zu bleiben, ist inzwischen nahezu unmöglich. Wer einen unbedingt finden will, schafft es auch.

    Ich glaube dennoch: Wenn es dir guttäte, auf deinem Blog auch persönlichere Gedanken zu verarbeiten, solltest du es machen. :) Eine Passwort-Funktion hat Blogger zwar (leider) nicht, aber du bindest ja auch niemandem deine reale Identität auf die Nase, und ob du es dir mit jemandem verdirbst, kann dir - finde ich - auf deinem eigenen Blog wirklich egal sein. :) »Damals«, als du im FF.de-Forum so viel von dir preisgegeben hast, war ich dort ja auch noch aktiv - und ich muss offen zugeben, dass ich mir manchmal nicht sicher war, ob das tatsächlich alles stimmt, einfach weil ich alles in allem schon viel zu viele Faker-Geschichten mitbekommen hatte. Damals hatte ich persönlich aber erst einen Faker eingesammelt, was allerdings auch gereicht hat. *gg* Aber dennoch: Unterstellen, dass etwas nicht wahr ist, kann man erst, wenn man einen Beweis dafür hat, und wenn es dir mit persönlicheren Sachen auf dem Blog gutgehen würde, fände ich es schade, wenn du sie dir verbietest, weil irgendjemand negativ darüber denken könnte. :) Falls das Unwohlsein und paranoide Gedanken aber (momentan) stärker sind, würde ich dir eher raten, damit abzuwarten.

    Uff, ähm, arg hilfreich ist das jetzt auch nicht, fürchte ich.

    Ich wünsche dir aber, dass du für dich die richtige Balance findest. <3

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    1. Oh *_* So ein langer und ausführlicher Kommentar. Danke. :)

      Und ich freue mich wirklich, dass du die Gedanken auch nachvollziehen kannst und ich damit nicht komplett doof wirke oder so.

      Hm, so einen offenen Umgang mit meiner Internetpräsenz im RL würde ich mich nicht trauen, glaube ich. Einerseits schäme ich mich nicht für das, was ich so schreibe und blogge und zur Zeit ist da auch nichts so wirklich Persönliches, aber irgendwie sind die Hemmungen doch da. Allein schon, weil kaum jemand was von meinen Geschichten weiß, niemand sie wirklich gelesen hat und ich mich zwar traue, sie einem anonymen Publikum zu zeigen, aber auch da im RL wieder Hemmungen habe. Wobei ich selber nicht weiß, woher die kommen, aber soweit ich weiß, bin ich da nicht die einzige Autorin, deshalb denke ich, dass das für einige Leute am Anfang vielleicht normal ist.
      Dass ihr nichts über Familienmitglieder schreibt, finde ich übrigens echt gut. Das würde ich, bis auf Belanglosigkeiten wie das Buttergeplänkel mit meiner Familie, auch nicht tun. Einfach weil ich ja auch nicht will, dass jemand ohne mein Wissen so viel über mich schreibt.

      Stimmt, von den Faker-Geschichten hatte ich gelesen und wollte auch kommentieren. Hatte ich dann doch nicht, glaube ich. Aber jedenfalls hatte ich einen Kommentar gelesen, in dem dir glaub ich irgendwann zu etwas mehr Vertrauen geraten wurde, soweit das eben möglich ist, und wollte da schon sagen, dass ich es gut nachvollziehen kann, dass ihr da jetzt vorsichtiger seid/dieses Vertrauen eben nicht mehr im selben Ausmaß vorhanden ist und es vielleicht auch nicht mehr sein wird. Ehrlich gesagt war es das bei mir noch nie so stark und ich habe auch noch nie eine längere, intensivere Online-Freundschaft gehabt. Wobei das wohl auch mit einer der Gründe ist, warum ich solche Hemmungen habe, Privates über mich zu veröffentlichen. Neben "damals" halt.

      Ich weiß nun nicht, ob mir das wirklich guttun würde. "Damals" hat es mir im ersten Moment auch gutgetan, mir Sachen von der Seele zu schreiben, die mich frustriert haben, hinterher habe ich aber bereut, dass ich so viel von mir preisgegeben hatte. Anders als im Forum könnte ich hier zwar die Posts löschen, wann immer ich will, aber das würde nichts daran ändern, dass sie bereits gelesen wurden und die Leser sich ein bestimmtes Bild von mir gemacht haben. Außerdem neige ich sowieso zum nachträglichen Löschen, was ich eigentlich nicht so toll finde und nicht noch mehr machen will. Dabei geht es mir nicht einmal nur darum, ob ich unsympathisch oder aufmerksamkeitsgeil rüberkomme, auch wenn das seit "damals" auch noch immer eine Rolle spielt, sondern generell darum, wie viel man über mich weiß. Also ja, ich kann mich wohl einfach nicht entscheiden.
      Übrigens, du hast dich wirklich gefragt, ob das alles so stimmt? Finde ich im Nachhinein betrachtet irgendwie lustig bzw auch nachvollziehbar. Zu der Zeit habe ich aber gar nicht darüber nachgedacht, dass das so rüberkommen könnte. Dabei hab ich sogar ein paar Sachen ausgelassen ... *pfeif*
      (Übrigens gab's kurz danach ne Zeit, in der ich mir fast gewünscht hätte, dass man mich einfach für nen Faker hält, weil man dann eben doch nichts Privates von mir gewusst hätte ... wobei ich es mir dann wohl mit noch mehr FF.de-lern verdorben hätte. Und ich bin echt froh, dass ich mich mit einigen wieder gut verstehe, einige andere werden mich wohl immer etwas unsympathisch finden. *sigh* Lässt sich jetzt aber wohl auch nicht ändern.)
      Also ich denke mal, ich befolge deinen Rat und warte etwas, bzw lasse mir das Ganze mit dem anderen Blog auch einfach nochmal durch den Kopf gehen.

      Und irgendwie hab ich jetzt ganz zusammenhangslos und egozentrisch geantwortet .. sorry. Aber ich hab mich riesig über deinen Kommentar gefreut. :)

      Hehe, und danke. :) Ich denk mal, ich find irgendwann schon ne Lösung für mein kleines "Dilemma". Und im schimmsten Fall mach ich einfach weiter wie bisher, das ist ja nicht wirklich schlimm und macht trotzdem noch enorm viel Spaß. :)

      lg, Lia

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    2. Ich. Bin. So. Lahm. *hust* Aber auch, wenn ich mich inzwischen von der Vorstellung verabschiedet habe, zu unser beider Lebzeiten noch vernünftige Antworten auf die anderen noch ausstehenden langen Sachen zu schaffen, hier muss das auf jeden Fall sein. *hust*

      Nein, doof wirkst du damit wirklich überhaupt nicht. Doof fände ich es höchstens, wenn sich jemand überhaupt nicht mit so was auseinandersetzen würde, ehe er drauflos postet und man ihn dann auch als Fremder real sofort ausfindig machen könnte, das gibt es ja durchaus auch.

      Ich glaube, bei uns spielt es eine große Rolle, dass wir an sich privat nur wenige enge Kontakte haben und uns vor den wenigen Leuten auch unser Schreib-Geschichten-Gedichte-Leben nicht »peinlich« ist - wer einen größeren Verwandten-Freundes- und Bekanntenkreis hat, mit dem er regelmäßig in Kontakt ist, steht da sicher vor einer ganz anderen Situation.
      Und so, wie du es schreibst, sehen wir es auch: Würden Familienmitglieder uns auf ihren Seiten »ausschlachten«, fänden wir das ja auch nicht toll, also lassen wir es. :)

      *gg* Ja, irgendwie war ich schon damals aufgrund diverser Faker-Fälle (auch wenn damals nur einer davon »meiner« war) bei allen extremen Sachen recht hellhörig, ob das wohl wahr ist - was irgendwie totaler Blödsinn ist, da Georg und ich ja auch nicht gerade mit einem Normalo-Leben aufwarten können. Aber die Furcht, noch mal auf so was reinzufallen, bleibt und ist heute natürlich noch mal ein Stück größer.

      Daher verstehe ich auch das Hin und Her in deinen Gedanken wirklich gut. Ich überlege mir ja selber alles zigmal und bin dann hinterher doch nicht schlauer. ._. :D

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