♫♪ Keep calm and rock on.

Sonntag, 19. Januar 2014

Märchenstunde

Huch. Ich hab hier ja noch diesen Post rumliegen. Eigentlich müsste ich den Text nochmal überarbeiten, aber dazu hab ich grad nicht die Muse, deshalb lass ich ihn so auf die Leserschaft los. 3:)
Random Fact: Ich höre gerade Black Eyed Peas. Was ungewöhnlich ist, weil ich meistens Rock höre, aber da ich bin gerade in der Stimmung. Außerdem haben die Erinnerungswert.
Aber das hat absolut nichts mit dem folgenden Text zu tun, also lasst euch davon nicht verwirren. ^^

Vor langer Zeit lebte in einem Wald voller sprechender Tiere ein Geist. Es war ein guter, weiser Geist, der über den ganzen Wald herrschte und alle Tiere gleichermaßen liebte. Wenn eines der Tiere Sorgen hatte, dann kam es zu ihm und fragte um Rat, wenn ein Tier krank war, dann beeilte er sich, es zu heilen. Dafür liebten und verehrten die Tiere ihn und gehorchten ihm bereitwillig, denn sie wussten ja, dass er immer nur ihr Bestes im Sinn hatte und ihnen nie einen Befehl geben würde, der ihnen schadete. So lebten alle glücklich zusammen im Wald und der Geist herrschte mit Güte und Milde über das Reich der Tiere. 
Lange Zeit war er zufrieden mit seinen Tieren und dem Leben, das sie führten. Eines Tages jedoch begann er, an ihrer Treue zu zweifeln. Er wurde immer unsicherer und fragte sich, ob sie seinen Befehlen wohl auch noch folgen würden, wenn sie den Sinn dahinter nicht sofort begriffen, oder ob sie sich, primitiv wie sie in ihrem Denken waren, widersetzen würden. Also beschloss er, den Gehorsam der Tiere zu testen, rief sie zu einer Versammlung zusammen und führte sie zu einem Baum. 
"An diesem Baum hängen die Früchte, von denen ich esse", erklärte er den Tieren. "Sie geben mir mein Wissen und meine Weisheit, welche ich benötige, um ein guter Herrscher zu sein. Ich möchte nicht, dass ihr von ihnen esst." 
"Warum denn nicht?", fragte ein Reh erstaunt. 
"Das kann ich euch nicht genau erklären", erwiderte der Geist und tätschelte dem Reh liebevoll den Kopf. "Aber es ist das Beste, glaubt mir." 
"Und warum zeigst du sie uns dann?", fragten die neugierigen Affen.
"Weil ich euch vertraue, dass ihr auch diesmal auf mich hört und euch meinen Anweisungen nicht widersetzt. Nutzt dieses Vertrauen bitte nicht aus. Ich möchte, dass ihr mir auch dann vertraut, wenn ihr nicht alles begreift. Die Früchte würden euch nicht gut tun." 
Nach der Versammlung waren die Tiere sehr verwirrt. Aber sie befolgten den Befehl des Geistes, denn sie liebten ihn noch immer und verließen sich darauf, dass er ihr nur Bestes wollte und sein Gründe dafür hatte, ihnen die Früchte zu verbieten. Bald schon war der Baum mit dem verbotenen Obst vergessen und im Wald kehrte wieder Ruhe ein. Lediglich die neugierigen Affen, die Raben und die Schlange konnten nicht aufhören, an den geheimnisvollen Baum zu denken. 
"Warum nur sollen wir nicht von dem Obst essen?", fragte einer der Affen. "Und warum tut er uns diese Unsicherheit an? Es nicht zu verstehen ist noch schlimmer, als es nicht zu dürfen." 
"Vielleicht", sagte die Schlange, "Vielleicht können wir es nicht verstehen, weil uns dazu die Weisheit fehlt. Um es zu verstehen, müssten wir die Früchte essen." 
"Aber das ist uns doch verboten", warf ein anderer Affe ein. "Was machen wir jetzt?" Da meldete die Schlange sich wieder zu Wort. 
"Ich werde zum Baum kriechen und von den Früchten essen. Ich bin klein und wendig und kann mich gut verstecken, der Geist wird mich also nicht bemerken. Wenn ich die Weisheit und das Wissen habe, komme ich zurück und erkläre es euch so, dass ihr es auch begreift." Die anderen Tiere waren einverstanden. Also machte die Schlange sich auf den Weg zum verbotenen Baum. Aber ohne Arme und Beine konnte sie den glatten Stamm nicht erklimmen und so gelang es ihr nicht, die Früchte zu erreichen, egal wie sehr sie es versuchte, nach oben zu kriechen. Als es dunkel wurde, kehrte sie enttäuscht zurück und erklärte den Anderen die Lage. 
"Einer von euch wird es tun müssen. Entweder die Affen, die klettern können, oder die Raben, die hinauf fliegen können. Mir bleibt die Weisheit leider verwehrt." 
Die Affen und die Raben bewunderten trotz des Misserfolgs den Mut der Schlange, aber keiner von ihnen traute sich, sich dem Befehl des guten Geistes zu widersetzen, deshalb gingen sie schlafen und beschlossen, die Sache hinter sich zu lassen. In der Nacht jedoch konnten die Affen keine Ruhe finden. Mehr denn je wollten sie wissen, was es mit den Früchten auf sich hatte. Also berieten sie sich am nächsten Tag mit den Raben und der Schlange und beschlossen, zusammen zu dem Baum zu gehen und von den Früchten zu essen. Zuerst traute einer der Affen sich, eine Frucht zu pflücken und hineinzubeißen. 
"Es schmeckt gut", sagte er zu den Anderen und so begannen die anderen Affen ebenfalls, von dem Obst zu essen. Zuerst bemerkten sie keine Veränderung. Die Früchte waren süß und saftig und schienen sie nicht zu vergiften. Sie fragten sich, warum der Geist gedacht hatte, dass es ihnen schaden würde. 
"Er muss sich geirrt haben", meinte ein Affe. Es war das erste Mal, dass eines der Tiere das Urteil des Geistes anzweifelte; zuvor war alles, was er gesagt hatte, die einzige Wahrheit für die Waldbewohner gewesen. Da trauten sich auch die Raben, vom verbotenen Obst abzubeißen. Doch bevor sie sich satt essen konnten, hörten sie eine laute Stimme nach ihnen rufen. 
"Habe ich euch nicht gesagt, dass ihr von diesem Obst nicht essen dürft? Wie könnt ihr es waren, euch mir zu widersetzen?" Der Geist war zurückgekehrt und er war sehr zornig. Zur Strafe verwandelte er die Früchte in Augäpfel und Aas, welches die Affen angewidert fallen ließen. Die Raben jedoch waren so erschrocken, dass sie die Verwandlung nicht bemerkten und weiter aßen, sodass sie noch lange Zeit später mit dem Tod in Verbindung gebracht werden sollten. Der Schrecken der Affen, welche schon mehr von den Früchten gegessen hatten, wich dagegen bald darauf starker Wut. 
"Es hat uns nicht geschadet", erwiderten sie. "Ganz im Gegenteil. Jetzt begreifen wir endlich, dass du lediglich das Wissen für dich behalten und uns dumm halten wolltest, um über uns herrschen zu können. Aber wir müssen uns dir nicht mehr unterwerfen. Wir können ab jetzt unsere eigenen Herren sein." 
Der Geist wurde noch zorniger. Zur Strafe nahm er den Affen ihr Fell, sodass sie nackt und ungeschützt vor Wind und Wetter waren, und jagte sie aus dem Wald hinaus. Den anderen Tieren nahm er ihre Fähigkeit zu sprechen und hetzte sie gegeneinander auf, sodass sie sich gegenseitig jagten und fraßen, damit sie sich nicht mehr gegen ihn verbünden konnten. Die Raben durften ihr Federkleid behalten, denn sie hatten noch nicht so viel gegessen und der angerichtete Schaden war nicht so groß wie bei den Affen. Allerdings sollten sie von nun an als Unglücksvögel gesehen werden. Die Schlange dagegen sollte von nun an als böswilliger Verführer gelten, damit ihr nie wieder jemand Glauben und Vertrauen schenkte. 

Zum Schluss ließ der Geist es eine Woche lang regnen, damit im Wald alle Spuren der Affen weggewaschen und sie vergessen wurden. So kehrte wieder Ruhe und Harmonie im Wald ein, das Wasser wusch alle Schuld und alle Erinnerungen an den unglücklichen Vorfall fort und die Tiere verbrachten ihr restliches Leben in seliger Unwissenheit.

Und die Moral von der Geschicht? Willst du jemandem was verbieten, dann zeig's ihm bloß nicht. Oder so. Mit dieser Geschichte nehme ich eigentlich wieder etwas vorweg, andererseits auch wieder nicht. Ich will sie nicht allzu sehr erklären. Nur so viel: dieses kleine Märchen hat Luzi sich ausgedacht als er klein war (deshalb der hoffentlich einigermaßen kindliche Stil. Aber ich werde den Text morgen eh nochmal übearbeiten) und seinen Brüdern erzählt. Die waren begeistert, denn er war schon immer ein guter Geschichtenerzähler. Aber nachdem sein Papi davon erfahren hat, hat der sich ihm gegenüber etwas ... anders verhalten. Gottes Liebling? Von wegen. XD
Irgendwann wird das Geschichtchen auch im zweiten Teil von Zur Hölle! angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. Passt nicht rein. Aber ich überlege, ob ich die ganzen Geschichten, die ich zur Kindheit meiner Engelchen im Kopf habe, nicht doch mal alle aufschreiben und veröffentlichen sollte. Da ist vom lustigen Monster im Schrank bis hin zum ernsten Thema Kindesmissbrauch alles dabei. Allerdings ist nicht jeder so begeistert von meinen Teufelchen wie ich, deshalb weiß ich nicht, ob das wirklich jemanden interessiert. ^^'
Was, in der Geschichte sind euch ein paar Sachen bekannt vorgekommen? *pfeif* Das war Absicht. ;) 
Ich will übrigens damit niemanden beleidigen. Wirklich nicht. Die Warnung habe ich schon bei der Geschichte selbst gesetzt. Warum wohl? Und wenn ich das doch getan haben sollte, tut mir das leid. Aber das mit dem Märchen konnte ich nicht lassen.*duckundwech*

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