Random Fact: Ich höre gerade Black Eyed Peas. Was ungewöhnlich ist, weil ich meistens Rock höre, aber da ich bin gerade in der Stimmung. Außerdem haben die Erinnerungswert.
Aber das hat absolut nichts mit dem folgenden Text zu tun, also lasst euch davon nicht verwirren. ^^
Vor langer Zeit lebte in einem Wald
voller sprechender Tiere ein Geist. Es war ein guter, weiser Geist, der über
den ganzen Wald herrschte und alle Tiere gleichermaßen liebte. Wenn eines der
Tiere Sorgen hatte, dann kam es zu ihm und fragte um Rat, wenn ein Tier krank
war, dann beeilte er sich, es zu heilen. Dafür liebten und verehrten die Tiere
ihn und gehorchten ihm bereitwillig, denn sie wussten ja, dass er immer nur ihr
Bestes im Sinn hatte und ihnen nie einen Befehl geben würde, der ihnen
schadete. So lebten alle glücklich zusammen im Wald und der Geist herrschte mit
Güte und Milde über das Reich der Tiere.
Lange Zeit war er zufrieden mit seinen Tieren
und dem Leben, das sie führten. Eines Tages jedoch begann er, an ihrer Treue zu
zweifeln. Er wurde immer unsicherer und fragte sich, ob sie seinen Befehlen
wohl auch noch folgen würden, wenn sie den Sinn dahinter nicht sofort begriffen,
oder ob sie sich, primitiv wie sie in ihrem Denken waren, widersetzen würden.
Also beschloss er, den Gehorsam der Tiere zu testen, rief sie zu einer
Versammlung zusammen und führte sie zu einem Baum.
"An diesem Baum hängen die Früchte,
von denen ich esse", erklärte er den Tieren. "Sie geben mir mein
Wissen und meine Weisheit, welche ich benötige, um ein guter Herrscher zu sein.
Ich möchte nicht, dass ihr von ihnen esst."
"Warum denn nicht?", fragte ein
Reh erstaunt.
"Das kann ich euch nicht genau
erklären", erwiderte der Geist und tätschelte dem Reh liebevoll den Kopf.
"Aber es ist das Beste, glaubt mir."
"Und warum zeigst du sie uns
dann?", fragten die neugierigen Affen.
"Weil ich euch vertraue, dass ihr
auch diesmal auf mich hört und euch meinen Anweisungen nicht widersetzt. Nutzt
dieses Vertrauen bitte nicht aus. Ich möchte, dass ihr mir auch dann vertraut, wenn
ihr nicht alles begreift. Die Früchte würden euch nicht gut tun."
Nach der Versammlung waren die Tiere
sehr verwirrt. Aber sie befolgten den Befehl des Geistes, denn sie liebten ihn
noch immer und verließen sich darauf, dass er ihr nur Bestes wollte und sein
Gründe dafür hatte, ihnen die Früchte zu verbieten. Bald schon war der Baum mit
dem verbotenen Obst vergessen und im Wald kehrte wieder Ruhe ein. Lediglich die
neugierigen Affen, die Raben und die Schlange konnten nicht aufhören, an den
geheimnisvollen Baum zu denken.
"Warum nur sollen wir nicht von dem
Obst essen?", fragte einer der Affen. "Und warum tut er uns diese
Unsicherheit an? Es nicht zu verstehen ist noch schlimmer, als es nicht zu
dürfen."
"Vielleicht", sagte die
Schlange, "Vielleicht können wir es nicht verstehen, weil
uns dazu die Weisheit fehlt. Um es zu verstehen, müssten wir die Früchte
essen."
"Aber das ist uns doch
verboten", warf ein anderer Affe ein. "Was machen wir jetzt?" Da
meldete die Schlange sich wieder zu Wort.
"Ich werde zum Baum kriechen und
von den Früchten essen. Ich bin klein und wendig und kann mich gut verstecken,
der Geist wird mich also nicht bemerken. Wenn ich die Weisheit und das Wissen
habe, komme ich zurück und erkläre es euch so, dass ihr es auch begreift."
Die anderen Tiere waren einverstanden. Also machte die Schlange sich auf den
Weg zum verbotenen Baum. Aber ohne Arme und Beine konnte sie den glatten Stamm nicht
erklimmen und so gelang es ihr nicht, die Früchte zu erreichen, egal wie sehr
sie es versuchte, nach oben zu kriechen. Als es dunkel wurde, kehrte sie
enttäuscht zurück und erklärte den Anderen die Lage.
"Einer von euch wird es tun müssen.
Entweder die Affen, die klettern können, oder die Raben, die hinauf fliegen
können. Mir bleibt die Weisheit leider verwehrt."
Die Affen und die Raben bewunderten
trotz des Misserfolgs den Mut der Schlange, aber keiner von ihnen traute sich,
sich dem Befehl des guten Geistes zu widersetzen, deshalb gingen sie schlafen
und beschlossen, die Sache hinter sich zu lassen. In der Nacht jedoch konnten
die Affen keine Ruhe finden. Mehr denn je wollten sie wissen, was es mit den
Früchten auf sich hatte. Also berieten sie sich am nächsten Tag mit den Raben
und der Schlange und beschlossen, zusammen zu dem Baum zu gehen und von den
Früchten zu essen. Zuerst traute einer der Affen sich, eine Frucht zu pflücken
und hineinzubeißen.
"Es schmeckt gut", sagte er zu
den Anderen und so begannen die anderen Affen ebenfalls, von dem Obst zu essen.
Zuerst bemerkten sie keine Veränderung. Die Früchte waren süß und saftig und
schienen sie nicht zu vergiften. Sie fragten sich, warum der Geist gedacht
hatte, dass es ihnen schaden würde.
"Er muss sich geirrt haben",
meinte ein Affe. Es war das erste Mal, dass eines der Tiere das Urteil des
Geistes anzweifelte; zuvor war alles, was er gesagt hatte, die einzige Wahrheit
für die Waldbewohner gewesen. Da trauten sich auch die Raben, vom verbotenen
Obst abzubeißen. Doch bevor sie sich satt essen konnten, hörten sie eine laute
Stimme nach ihnen rufen.
"Habe ich euch nicht gesagt, dass
ihr von diesem Obst nicht essen dürft? Wie könnt ihr es waren, euch mir zu
widersetzen?" Der Geist war zurückgekehrt und er war sehr zornig. Zur
Strafe verwandelte er die Früchte in Augäpfel und Aas, welches die Affen
angewidert fallen ließen. Die Raben jedoch waren so erschrocken, dass sie die
Verwandlung nicht bemerkten und weiter aßen, sodass sie noch lange Zeit später
mit dem Tod in Verbindung gebracht werden sollten. Der Schrecken der Affen,
welche schon mehr von den Früchten gegessen hatten, wich dagegen bald darauf starker
Wut.
"Es hat uns nicht geschadet",
erwiderten sie. "Ganz im Gegenteil. Jetzt begreifen wir endlich, dass du
lediglich das Wissen für dich behalten und uns dumm halten wolltest, um über
uns herrschen zu können. Aber wir müssen uns dir nicht mehr unterwerfen. Wir
können ab jetzt unsere eigenen Herren sein."
Der Geist wurde noch zorniger. Zur
Strafe nahm er den Affen ihr Fell, sodass sie nackt und ungeschützt vor Wind
und Wetter waren, und jagte sie aus dem Wald hinaus. Den anderen Tieren nahm er
ihre Fähigkeit zu sprechen und hetzte sie gegeneinander auf, sodass sie sich
gegenseitig jagten und fraßen, damit sie sich nicht mehr gegen ihn verbünden
konnten. Die Raben durften ihr Federkleid behalten, denn sie hatten noch nicht
so viel gegessen und der angerichtete Schaden war nicht so groß wie bei den
Affen. Allerdings sollten sie von nun an als Unglücksvögel gesehen werden. Die
Schlange dagegen sollte von nun an als böswilliger Verführer gelten, damit ihr
nie wieder jemand Glauben und Vertrauen schenkte.
Zum Schluss ließ der Geist es eine Woche
lang regnen, damit im Wald alle Spuren der Affen weggewaschen und sie vergessen
wurden. So kehrte wieder Ruhe und Harmonie im Wald ein, das Wasser wusch alle
Schuld und alle Erinnerungen an den unglücklichen Vorfall fort und die Tiere
verbrachten ihr restliches Leben in seliger Unwissenheit.
Und die Moral von der Geschicht? Willst du jemandem was verbieten, dann zeig's ihm bloß nicht. Oder so. Mit dieser Geschichte nehme ich eigentlich wieder etwas vorweg, andererseits auch wieder nicht. Ich will sie nicht allzu sehr erklären. Nur so viel: dieses kleine Märchen hat Luzi sich ausgedacht als er klein war (deshalb der hoffentlich einigermaßen kindliche Stil. Aber ich werde den Text morgen eh nochmal übearbeiten) und seinen Brüdern erzählt. Die waren begeistert, denn er war schon immer ein guter Geschichtenerzähler. Aber nachdem sein Papi davon erfahren hat, hat der sich ihm gegenüber etwas ... anders verhalten. Gottes Liebling? Von wegen. XD
Irgendwann wird das Geschichtchen auch im zweiten Teil von Zur Hölle! angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. Passt nicht rein. Aber ich überlege, ob ich die ganzen Geschichten, die ich zur Kindheit meiner Engelchen im Kopf habe, nicht doch mal alle aufschreiben und veröffentlichen sollte. Da ist vom lustigen Monster im Schrank bis hin zum ernsten Thema Kindesmissbrauch alles dabei. Allerdings ist nicht jeder so begeistert von meinen Teufelchen wie ich, deshalb weiß ich nicht, ob das wirklich jemanden interessiert. ^^'
Was, in der Geschichte sind euch ein paar Sachen bekannt vorgekommen? *pfeif* Das war Absicht. ;)
Ich will übrigens damit niemanden beleidigen. Wirklich nicht.
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